Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 13.2.2025
Der Valentinstag steht ganz im Zeichen der Liebe. Doch während Menschen an diesem Tag ihre Zuneigung feiern, steht eine der grössten Liebessymbole der Natur vor dem Aus: die Turteltaube.
Seit Jahrhunderten gilt die Turteltaube als Sinnbild der Treue. Doch hinter dieser süssen Symbolik verbirgt sich eine dramatische Realität. Durch den Verlust wertvoller Lebensräume bei uns im Brutgebiet und im Süden sowie aufgrund von Verfolgung sind die Bestände der Turteltaube dramatisch eingebrochen – besonders auch in der Schweiz.
Dramatischer Rückgang – auch in der Schweiz
Einst weit verbreitet, gibt es in der Schweiz heute nur noch eine kleine Population von rund 100 bis 200 singenden Männchen. Wie viele von ihnen überhaupt noch ein Weibchen finden, ist ungewiss. Die letzten Bestände konzentrieren sich auf wenige Regionen in tiefen Lagen, vor allem in der Westschweiz, im Rhonetal, im Südtessin und in der Nordschweiz. Die grösste Bedrohung für die Turteltaube ist der Verlust naturnaher Kulturlandschaften. Die intensive Landwirtschaft lässt kaum noch geeignete Lebensräume zum Brüten und für die Nahrungssuche übrig. Dadurch sinkt der Fortpflanzungserfolg – und mit ihm die Hoffnung auf eine Erholung der Population.
Schutzprojekte bringen Hoffnung
Doch es gibt auch positive Entwicklungen: In England konnten sich die Bestände der Turteltaube lokal deutlich erholen – dank grossflächiger extensiver Beweidung und Brachen, die ein reiches Nahrungsangebot bieten. Um dem Rückgang hierzulande entgegenzuwirken, hat BirdLife Schweiz ab 2021 Pilotversuche zur gezielten Förderung der Art gestartet. Spezielle Brachen mit rund 50 % offenen Bodenflächen bieten den Turteltauben ideale Bedingungen zur Nahrungssuche.
Seit 2024 legen BirdLife Schweiz und Partner in den Kantonen Bern, Freiburg (Grosses Moos), Waadt (Bois de Suchy) und Genf (Champagne genevoise) gezielt Turteltaubenbrachen an. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten, den Kantonen sowie der Groupe ornithologique du Bassin genevois (GOBG) – einem BirdLife-Kantonalverband – konnten bereits zahlreiche dieser wertvollen Flächen geschaffen werden. Der Bestand im Grossen Moos ist verschwindend gering, im Bois de Suchy und der Champagne genevoise zählt man noch über 20 singende Männchen. Dort gilt es nun, die Naturschutzanstrengungen zu intensivieren, um diese so wichtigen Bestände möglichst zu erhalten.
Was können wir alle tun?
Nutzen Sie den Valentinstag nicht nur, um Ihre Liebsten zu feiern, sondern setzen Sie sich auch für den Schutz eines wahren Symbols der Liebe ein. Unterstützen Sie BirdLife Schweiz dabei, den Turteltauben eine Zukunft zu geben – damit sie auch weiterhin fliegen und turteln können. Denn wahre Liebe kennt keine Grenzen – und so sollte es auch für die Turteltaube sein.
Weitere Informationen und Spendemöglichkeit: www.birdlife.ch/turteltaube
BirdLife Schweiz: gemeinsam für die Biodiversität – lokal bis weltweitBirdLife Schweiz engagiert sich mit viel Herzblut und Fachkenntnis für die Natur. Gemeinsam mit unseren 70'000 Mitgliedern, 430 lokalen Sektionen in den Gemeinden und 19 Kantonalverbänden packen wir auf allen Ebenen für die Biodiversität an. Mit weiteren BirdLife-Organisationen aus 120 Ländern bilden wir das grösste Naturschutz-Netzwerk der Welt: BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam. BirdLife fördert gefährdete Arten wie Steinkauz oder Eisvogel sowie ihre Lebensräume und kämpft für bessere politische Rahmenbedingungen. Mit den BirdLife-Naturzentren, vielfältigen BirdLife-Kursen und -Publikationen machen wir die Natur hautnah erlebbar und begeistern für ihren Schutz. Schlägt auch Ihr Herz für die Natur und die Vogelwelt? Werden Sie Teil des engagierten BirdLife-Netzwerks: www.birdlife.chbirdlife.ch BirdLife Schweiz dankt für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. |
Bilder
|
Dieses Turteltauben-Paar tauscht Zärtlichkeiten aus – allerdings finden heute viele Turteltauben keinen Partner mehr, weil die industrialisierte Landwirtschaft ihnen vielerorts nicht mehr genug Nahrung lässt. Foto: Markus Varesvuo/naturepl.com Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
|
|
|
Die Turteltaube ist nicht zu verwechseln mit der ähnlichen Türkentaube. Einst weit verbreitet, gibt es von der Turteltaube in der Schweiz heute nur noch eine kleine Population von rund 100 bis 200 singenden Männchen. Foto: Michael Gerber Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden. |
Medienmitteilung Download
Auskünfte
Martin Schuck, stv. Geschäftsführer, martin.schuck@birdlife.ch, Tel. 076 609 23 12