Medienmitteilung des Trägervereins der Biodiversitätsinitiative, von BirdLife Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz vom 8.11.2024
Bern, 8. November 2024 – Die am Freitag veröffentlichte Vox-Analyse zur Biodiversitätsinitiative zeigt: Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung macht sich grosse Sorgen über die Zerstörung unserer Natur für Gesundheit, Wirtschaft und kommende Generationen. Der Bundesrat und das Parlament müssen darum ihre Versprechen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen einlösen und die nötigen Massnahmen dafür rasch einleiten.
Mehr als drei Viertel der Bevölkerung machen sich grosse Sorgen über die Zerstörung unserer Natur, wie die Resultate der Nachwahlbefragung, die sogenannte Vox-Analyse, zur Biodiversitätsinitiative zeigen.
«Das beweist, dass die Initiative das Thema Biodiversität in die nationale Debatte gebracht hat», sagt Franziska Grossenbacher, Co-Geschäftsleiterin der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. «Das Bewusstsein für die Biodiversität in der Bevölkerung ist gewachsen.» Eine Mehrheit der Stimmenden hat den Versprechen des Bundesrats geglaubt, die Biodiversität mit den bestehenden gesetzlichen Grundlagen wirksam zu sichern.
Deutlicher Handlungsauftrag der Bevölkerung an Bund und Parlament
«Sowohl der Bundesrat als auch die Gegnerinnen und Gegner der Initiative betonten immer wieder die Wichtigkeit der Biodiversität und versprachen, den Schutz unserer Lebensgrundlagen mit den bestehenden Gesetzen sicherzustellen», betont Urs Leugger-Eggimann, Präsident des Trägervereins und Geschäftsleiter von Pro Natura. «Die Nachwahlbefragung verdeutlicht, dass diese Argumente eine Mehrheit der Stimmbevölkerung überzeugt haben.»
«Bundesrat und Parlament stehen nun in der Pflicht, die angekündigten Massnahmen zur Biodiversität rasch umzusetzen und die Zerstörung unserer Natur stoppen», ergänzt Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz. «Ein wirksamer Aktionsplan Biodiversität, die Verbesserung der Qualität der bestehenden Biodiversitätsflächen und die Berücksichtigung der Biodiversität in allen Sektoren von der Landwirtschaft bis zum Siedlungsgebiet sind die zentralen Massnahmen, um die Erwartungen der Bevölkerung zu erfüllen.»
Widersprüchliches Argument der Nahrungsmittelsicherheit
Die Nein-Allianz begründete ihren Widerstand gegen die Initiative hauptsächlich mit der Sicherstellung der Nahrungsmittelsicherheit. Gemäss Nachwahlbefragung war dies der wichtigste Grund für ein Nein zur Initiative. Dieses Argument greift jedoch zu kurz, denn nur mit einer intakten Biodiversität bleiben Böden fruchtbar und werden Pflanzen bestäubt. Um die Biodiversität, unsere Lebensgrundlage zu erhalten, braucht es jetzt ein konsequentes Handeln aller Akteurinnen und Akteure für die akut bedrohte Naturvielfalt.
Auskunftspersonen
- Urs Leugger-Eggimann, Präsident Trägerverein, Geschäftsleiter Pro Natura, +41 79 509 35 49, urs.leugger@pronatura.ch
- Raffael Ayé, Geschäftsführer BirdLife Schweiz, +41 76 308 66 84, raffael.aye@birdlife.ch,
- Franziska Grossenbacher, Co-Geschäftsleiterin Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, +41 76 304 43 58, f.grossenbacher@sl-fp.ch
- Medienstelle: Manuel Herrmann, +41 78 765 61 16, manuel.herrmann@biodiversitaetsinitiative.ch