Der Tod von Vögeln an den Scheiben ist eines der grösseren Vogelschutzprobleme. Vögel können Glas nicht erkennen. In der Schweiz verunfallen und sterben jedes Jahr Hunderttausende von Vögeln an Fensterscheiben. Bei Hauswarten ist dies ein bekanntes Problem, doch die Öffentlichkeit hat dieses stille Sterben bisher kaum beachtet. Fast alle Vogelgruppen sind betroffen, darunter auch seltene und bedrohte Arten. Da grossflächige Glasfronten und Spiegelfassaden, Wintergärten, gläserne Wartehäuschen und Ähnliches im Trend sind, dürfte sich das Problem weiter zuspitzen.
Um das unbemerkte Sterben zu verhindern, starten der Schweizer Vogelschutz SVS und die Vogelwarte Sempach gemeinsam eine Informationskampagne, über die die Sendung «Einstein» des Schweizer Fernsehens berichtet. Sie zeigen Beispiele besonders tückischer Gebäude. Auch die Hilfe der Bevölkerung ist gefragt. An sie wird ein Appell gerichtet, Kollisionen von Vögeln zu melden, mit dem Ziel, wichtige Informationen zu Gefahrenstellen, heiklen Tageszeiten und Lichtverhältnissen zu gewinnen. Die Resultate dieses Aufrufes über Vogelkollisionen werden in einer zweiten Sendung im November vorgestellt. Die Fachleute führen dann vor Augen, dass gute Lösungen möglich sind, wenn spiegelndes Glas vermieden und die Gläser mittels Markierungen für die Vögel erkennbar gemacht werden.
Wer sich jetzt schon informieren möchte, wie sich Glasfallen entschärfen lassen, kann beim Schweizer Vogelschutz SVS (Tel. 044 457 70 20) und bei der Vogelwarte Sempach (Tel. 041 462 97 00) die Broschüre «Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht» bestellen oder das Merkblatt «Vogelkiller Glas» von der Internetseite herunterladen >>>.