Haussperling

Haussperling dominiert: Die Ergebnisse der Wintervogelzählung

Zum fünften Mal rief BirdLife Luzern zur winterlichen «Volkszählung» in Gärten und Parks in der ganzen Schweiz auf. An vier Tagen zählten über 400 Vogelbegeisterte über 10’000 Vögel. Auf Rang eins steht gemäss der vorläufigen Zwischenbilanz der Haussperling. Total wurden 84 verschiedene Vogelarten gemeldet, darunter auch seltenere Wintergäste wie Zippammer, Rotdrossel oder Mittel- und Grauspecht.

Vom 4. bis am 7. Januar haben Vogelfreundinnen und Naturinteressierte eine Stunde lang Vögel im Siedlungsraum gezählt. Gemäss der Zwischenbilanz auf dem Meldeportal der «Stunde der Wintervögel» ist der Haussperling auch 2024 der häufigste Wintervogel in Schweizer Dörfern und Städten, vor dem Bergfink und der Kohlmeise. Bereits in den vergangenen vier Jahren belegte der Spatz Platz 1 der Zählung. Das ist erfreulich, denn in den umliegenden Ländern verschwindet der vertraute Spatz immer mehr aus Gärten und Parks.

Auch seltene Arten wurden gesichtet

Neben häufigen Arten wurden auch seltenere Wintergäste entdeckt. Die Vogelwelt in Dorf und Stadt ist vielfältig, wenn es auch ebensolche Lebensräume gibt. Auch etliche Kurzstreckenziehern waren anwesend, wie Girlitz, Bachstelze und Hausrotschwanz. Diese verbringen den Winter hauptsächlich im Mittelmeerraum, harren aber dank milder Winter zunehmend bei uns aus.

Pro Garten wurden rund 40 Vögel beobachtet. Bereits in den Vorjahren wurden ähnlich viele Vögel pro Garten gemeldet. Im Vergleich zu den Nachbarländern ist dies überdurchschnittlich. Das hängt auch damit zusammen, dass in der Schweiz Schwarmvögel wie Alpendohle und Lachmöwe im Winter oft im Siedlungsraum anzutreffen sind.

Masseneinflug der Bergfinken: Wichtigkeit natürlicher Nahrungsquellen

Natürlich wurden auch mehr Bergfinken als letztes Jahr beobachtet. Der aktuelle Schlafplatz im Kantonsgrenzgebiet Luzern–Bern bei St. Urban fasziniert seit Wochen nicht nur Vogelfans! Dieser Masseneinflug zeigt eindrücklich, wie wichtig die Verfügbarkeit von Futter für die gefiederten Freunde ist. Mit vielfältigen Gärten, Parks und weiteren Grünanlagen können wir dazu beitragen, dass während der kühlen Jahreszeit ein Nahrungsangebot besteht. «Finden die Vögel Sämereien, Früchte und Nüsse, erübrigt sich auch die Fütterung. Natürliche Futterquellen sind in jedem Fall besser für die Tiere», meint Peter Knaus, Präsident von BirdLife Luzern.

Die aktuellen Ergebnisse können unter www.stunde-der-wintervoegel.ch tabellarisch oder kartografisch abgerufen werden. Beobachtungen des Zählwochenendes können noch bis zum 14. Januar eingegeben werden. Übrigens: Auch in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei wurden an diesem Wochenende die Wintervögel gezählt.