Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 30. September 2024
Vögel vollbringen auf ihrem Weg ins Winterquartier gewaltige Leistungen. Wollen Sie mehr über den Vogelzug erfahren und ihn selber erleben? Am Wochenende vom 5. und 6. Oktober stehen an über 50 betreuten Beobachtungspunkten Ornithologinnen und Ornithologen aus dem BirdLife-Netzwerk für Fragen bereit. Gleichzeitig tragen sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen In über 30 Ländern Europas zum weiteren Aufbau des Wissens bei, indem sie ihre Beobachtungen melden und so gemeinsam an den Datenreihen zum Vogelzug arbeiten.
Einst dachten die Menschen, die Schwalben würden im Herbst im Sumpf versinken und dort den Winter als Kröten verbringen. Heute wissen wir, dass es unter den Vogelarten Rekordhalter im Langstreckenzug gibt wie beispielsweise die Küstenseeschwalbe, das Wappentier von BirdLife. Sie fliegt jedes Jahr zwei Mal den Weg von der Arktis in die Antarktis. Forschende berichten von Individuen, die in einem Jahr 96'000 km weit geflogen sind. Das ist mehr als zwei Mal um die Erde!
Ein anderes Phänomen, das auch für Nichtwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu beobachten ist, sind die Formationsflüge. Zum Beispiel Gänse, die in grösseren Gruppen über den Himmel ziehen, sind oft schon von weitem durch ihr Schnattern zu entdecken. Gelangen sie ins Sichtfeld, fällt ihr Formationsflug auf. In einem langgezogenen V fliegen die Tiere gegen Süden. Dies tun sie aus gutem Grund: Bis zu 20 % Energie können die Tiere, die in der Luftverwirbelung des Leittieres fliegen, auf diese Weise sparen. Es versteht sich von selbst, dass sich die Tiere an der Spitze von Zeit zu Zeit ablösen.
Es lauern viele Gefahren
Neben dem faszinierenden Blick in den herbstlichen Himmel geht es am EuroBirdwatch auch darum, auf die Gefahren hinzuweisen, denen die Zugvögel begegnen. Vor allem der Lebensraumverlust bei uns im Brutgebiet infolge Entwässerung von Feuchtgebieten, Intensivierung der Landwirtschaft, naturfernen Gärten und weiteren Faktoren machen den Vögeln zu schaffen. Dieselben Lebensräume fehlen den Vögeln einerseits als Brutgebiete, andererseits als Rastgebiete im Herbst und im Frühjahr. Die Schweiz weist viele naturferne Flächen und den geringsten Anteil an Naturschutzgebieten von fast allen europäischen Ländern auf. Sie ist daher für Zugvögel ein besonders hartes Pflaster. BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel in den Brutgebieten ein und unterstützt – in Zusammenarbeit mit den BirdLife-Partnern vor Ort – erfolgreich den Kampf gegen die Wilderei im Mittelmeerraum.
Alle am EuroBirdwatch teilnehmenden Beobachtungsorte sind auf www.birdlife.ch/ebw zu finden, wo auch die Resultate der Zugvogelzählungen publiziert werden. Die Resultate aller beteiligten Länder werden unter www.eurobirdwatch.eu einsehbar sein. Besuchen Sie einen Anlass in Ihrer Region und lassen Sie sich vom Phänomen Vogelzug begeistern!
- EuroBirdwatch 2024: www.birdlife.ch/ebw
BirdLife Schweiz: gemeinsam für die Biodiversität – lokal bis weltweitBirdLife Schweiz engagiert sich mit viel Herzblut und Fachkenntnis für die Natur. Gemeinsam mit unseren 69'000 Mitgliedern, 430 lokalen Sektionen in den Gemeinden und 19 Kantonalverbänden packen wir auf allen Ebenen für die Biodiversität an. Mit weiteren BirdLife-Organisationen aus 120 Ländern bilden wir das grösste Naturschutz-Netzwerk der Welt: BirdLife International – in der Gemeinde verwurzelt, weltweit wirksam. BirdLife fördert gefährdete Arten wie Steinkauz oder Eisvogel sowie ihre Lebensräume und kämpft für bessere politische Rahmenbedingungen. Mit den BirdLife-Naturzentren, vielfältigen BirdLife-Kursen und -Publikationen machen wir die Natur hautnah erlebbar und begeistern für ihren Schutz.. Schlägt auch Ihr Herz für die Natur und die Vogelwelt? Werden Sie Teil des engagierten BirdLife-Netzwerks: www.birdlife.chbirdlife.ch BirdLife Schweiz dankt für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. |
Hinweise für die Redaktion
Bilder finden Sie hier: https://www.birdlife.ch/de/content/pressebilder-zum-eurobirdwatch
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