Medienmitteilung von BirdLife Schweiz vom 18.5.2020
Zahlreiche Gemeinden rufen jetzt dazu auf, Hecken und Sträucher entlang von Strassen und Trottoirs in den nächsten Wochen zurückzuschneiden. In vielen Büschen und Bäumen brüten jedoch Vögel. Ein Heckenschnitt oder gar eine Rodung in dieser Zeit wegen Bauprojekten hat daher oft tödliche Folgen für die Jungvögel.
Ob Amsel, Distelfink oder Rotkehlchen: Die meisten Vogelarten sind derzeit vielbeschäftigt. Während ein Teil der Vogeleltern jetzt die Jungvögel füttert und führt, sind andere Vögel noch am Brüten. Störungen zur Brutzeit sollten daher möglichst vermieden werden. Es ist in der Schweiz nicht erlaubt, das Brutgeschäft geschützter Vögel zu stören oder Nester mit Eiern oder Jungvögeln zu zerstören. Beim Schnitt von Hecken und Bäumen in dieser Zeit werden jedoch oft Nester direkt zerstört oder dann so freigelegt, dass Räuber die Nester bzw. die Jungvögel oder Eier darin viel rascher entdecken.
BirdLife Schweiz ruft deshalb dazu auf, in den nächsten Wochen auf das Zurückschneiden von Hecken zu verzichten oder nur einen minimalen Rückschnitt von Zweigen, die ins Trottoir oder auf die Strasse reichen, zu machen. Rodungen von Bäumen sollen ebenfalls nur ausserhalb der Brutzeit vorgenommen werden. Ab September bis Anfang März kann dann ein starker Rückschnitt erfolgen, der einen Schnitt während der nächsten Brutzeit unnötig macht. Bei der Pflanzung von Hecken ist bereits auf einen ausreichenden Abstand zu Trottoir oder Strasse zu achten.
Auch im Wald ist aus denselben Gründen während der Brutzeit zwischen 1. April und Ende Juli/Anfang August auf Holzschläge zu verzichten, welche nicht aus Sicherheitsgründen notwendig sind.
So sieht der vogelfreundliche Garten ausVielfalt heisst das Zauberwort. Im vogelfreundlichen Garten sollen ganz unterschiedliche Lebensräume geschaffen werden, grössere und kleinere, je nach vorhandenem Platz:
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BirdLife SchweizBirdLife Schweiz setzt sich als vielseitiger Naturschutzverband für die Erhaltung und Förderung der Biodiversität ein, insbesondere für die Vögel und ihre Lebensräume. Er führt Projekte zum Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume in der Schweiz durch und unterstützt ausgewählte Projekte weltweit. Als nationaler Dachverband vereint BirdLife Schweiz rund 67'000 Mitglieder, 20 Landesorganisationen und Kantonalverbände sowie 440 lokale Sektionen. Mit den Zeitschriften Ornis und Ornis Junior und den BirdLife-Naturzentren Neeracherried (ZH), Klingnauer Stausee (AG) und La Sauge (VD) begeistert BirdLife Schweiz viele Menschen für den Schutz der Natur. BirdLife Schweiz setzt sich in Zusammenarbeit mit BirdLife-Partnern aus dem Mittelmeerraum gegen die Wilderei ein und fördert vor allem auch die Zugvögel in den Brutgebieten. |
Bilder
Wo nötig, sollen nur die längsten Zweige moderat zurückgeschnitten werden. Der Hauptschnitt erfolgt erst ab August. © BirdLife Schweiz Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
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Hecken im Siedlungsraum sollen nicht während der Brutzeit der Vögel geschnitten werden. Foto: Antranias/pixabay Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
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Achtung: In Hecken und Bäumen brüten jetzt viele Vögel! Sie dürfen nicht gestört werden. © BirdLife Schweiz Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
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Einer der Vögel, der sein Nest in Hecken baut: die Amsel. Foto: Michael Gerber Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
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Die kleine Mönchsgrasmücke baut ihr Nest ebenfalls in Hecken. Daher sollte man Hecken erst nach der Brutzeit schneiden. Foto: Michael Gerber Das Bild darf nur in Zusammenhang mit dieser Medienmitteilung und unter korrekter Angabe des Fotografen verwendet werden! |
Auskunft erteilt
Christa Glauser, christa.glauser@birdlife.ch, Tel. 044 457 70 24